Die Flucht der Frauen    
   
     
   
 

Ein Film von Christian Wagner

Deutschland 2007  Digi Beta Farbe Dolby Digital
Spieldauer: 60 Min

Eine Produktion der sperl + schott film GmbH in Cooperation mit Eos-Entertainment gefördert durch FilmFernsehfonds Bayern im Auftrag des BR und SWR

Erstsendung: Sonntag, 4.März 2007, 23.00, ARD

Kurzinhalt Schätzungen zufolge waren es zwölf bis 14 Millionen Menschen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat verlassen mussten. Sie flohen, wurden vertrieben aus den früheren deutschen Gebieten jenseits von Oder und Neiße, aus dem Sudetenland sowie aus den Siedlungsgebieten in Mittelost-, Ost- und Südosteuropa. Rund zwei Millionen von ihnen überlebten diese Zeit nicht.

Christian Wagner stellt in seiner Dokumentation von BR und SWR drei Frauen vor, die damals Abschied von Ostpreußen und Schlesien nehmen mussten. Es geht hier um Aussöhnung, weniger zwischen Völkern als vielmehr die von Menschen, die mit ihrer eigenen Vergangenheit ins Reine kommen wollen - "jenseits von Schuldzuweisung, Geschichtsklitterung und Revanchismus".

Im Mittelpunkt des Films stehen Anita Motzkus, heute 67 Jahre alt, aus einer ostpreußischen Bauernfamilie, die jahrelang als so genanntes Wolfskind lebte, Vera von Lehndorff, ebenfalls 67 und aus einer ostpreußischen Grafenfamilie - der Vater wurde als Verräter nach dem 20. Juli gehenkt -, und Elisabeth Baronin von Maltzan (93) aus Schlesien. Für sie alle blieb wie für Millionen andere der Verlust der Heimat ein bestimmendes Thema über die Jahrzehnte hinweg. Eine Reise mit ihnen in die Vergangenheit..

Fernsehkritik am 6.3.2007 (Augsburger Zeitung)
Präzise, authentische Dokumentation ging unter die Haut.

"Die Erinnerungen  (von A.Motzkus, Vera von Lehndorff und Elisabeth von Maltzahn) in der Dokumentation von C.Wagner gehen absolut unter die Haut. Eben weil das Grauen dieser Flucht aufgrund konkreter Erfahrungen lebendig wird. Wenn etwa Frau von Matzahn erzählt, dass Mütter, ihre toten, erfrorene Kinder nicht begraben konnten und weiter im Kinderwagen mit sich schoben, dann wurde die Dramatik deutlicher als in den meisten Spielszenen von "DIE FLUCHT" und rührte Herz und Verstand"

Hamburger Abendblatt am 6. März 2007:

" Der (...) Dokumentation ging es nicht in erster Linie um eine historische Einordnung. Sondern um die exemplarische Schilderung von drei Frauenschicksalen durch die Frauen selbst: Während die heute 93-jährige Baronin von Maltzan die Flucht aus Schlesien als Erwachsene erlebte und entsprechend verarbeiten konnte, waren die als Tochter eines Widerständlers in Sippenhaft genommene Vera von Lehndorff und die Bauerntochter Anita Motzkus bei Kriegsende erst fünf Jahre alt. Beide Ostpreußinnen wurden schwer traumatisiert. Besonders erschütternd war, davon zu hören, wie Hunger, Todesangt und der (vorübergehende) Verlust der Eltern Anita Motzkus Leben prägten: Zwischen fünf und neun wuchs das körperlich und emotional hungernde Kind, das vom Vater schließlich in einem Lager wiedergefunden wurde, nicht."

Drehzeit Februar 2006 - Januar 2007
Drehorte Lithauen (Kurische Nehrung), Berlin, Mecklenburg, Königsberg, Schönlinden

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